Schule Thalwil

Winterliches Schneevergnügen in Grächen


Wintersportlager 2023 der Mittelstufe

Rückblick Wintersportlager 2023 der MST Thalwil

Bericht aus dem Ski- und Snowboardlager z.H. von DLZ Bildung und Schulpflege
Vom 11. bis 18. Februar verbrachten die Mittelstufenschülerinnen und -schüler der
Schule Thalwil im Walliser Bergdorf Grächen, bekannt für seine kinder- und
familienfreundliche Infrastruktur, ihr beliebtes Ski- und Snowboardlager. 34 meist
bewegungsfreudige, lebendige Kinder und 14 Begleitpersonen erlebten gemeinsam
eine abwechslungsreiche und unterhaltsame Woche. Dabei kamen sie bei
durchgehend strahlendem Sonnenschein in den Genuss von trotz wenig Schnee toll
präparierten Pistenverhältnissen. Im Zentrum des Lagergeschehens stand das
tägliche Ski- und Snowboardfahren. In niveaugerechten Kleingruppen wurde
einerseits an der Technik gefeilt, daneben aber auch ausgiebig frei gefahren. Zur
Abwechslung und Erholung stand der Mittwochnachmittag im Zeichen eines
vielfältigen Wahlangebots neben der Piste. So konnten sich die Schülerinnen und
Schüler beispielsweise für einmal im Lagerhaus beim Dessert backen und Bändeli
knüpfen kreativ betätigen oder auf dem Eisfeld ihre Kurven ziehen. Am Donnerstag
massen sich die Kinder nach morgendlichem Ausschlafen und ausgiebigem Brunch
im Ski- und Snowboardrennen, wobei ausgezeichnetes fahrerisches Können geboten
wurde. Nebst den sportlichen Aktivitäten tagsüber trugen auch die verschiedenen
abendlichen Programmhöhepunkte zum Lagerspass bei, so z.B. Kasino und Kino.
Ein turbulenter Besuch im Hallenbad, bei dem im Schwimmbecken hohe Wellen
geschlagen und verrückte Sprünge gezeigt wurden, rundete den Mittwochabend ab.
Den nachfolgenden Donnerstagabend verbrachte die Lagergemeinschaft im
gemütlichen Fonduestübli inmitten des Skigebiets. Anschliessend fuhren alle
gemeinsam auf der nur von Taschenlampen erhellten Piste zu Tal.
Zusammenfassend darf von einem gelungenen, von Krankheiten und Unfällen
glücklicherweise einmal mehr weitgehend verschonten Lager bei hervorragender
Stimmung gesprochen werden. Die Woche wird den teilnehmenden Schülerinnen
und Schülern ebenso wie den Begleitpersonen in bester Erinnerung bleiben und hat
den schulischen Alltag einmal mehr um eine wertvolle Komponente bereichert.

Ich möchte mich an dieser Stelle im Namen der teilnehmenden Kinder und des
Leitungsteams beim Leiter Bildung, Fabiano Marchica und bei der Schulpflege für die
Ermöglichung dieses Anlasses herzlich bedanken. Ein ebensolcher Dank geht an
Kevin Schöppler und Sven Jansen für die administrative bzw. sportliche
Unterstützung im Hintergrund. Merci!

Aus pädagogischen Gründen erachte ich das Wintersportlager in der durchgeführten
Form als sehr sinnvoll und bereichernd. Sowohl aus sportlicher wie auch aus sozialer
Sicht sprechen diverse wichtige Aspekte dafür, den Schülerinnen und Schülern ein
solches Erlebnis zu ermöglichen: Die Kinder betätigen sich intensiv körperlich und
erfahren Sport positiv (Kernanliegen von J+S sowie des Labels „Sportfreundliche
Schulkultur“), was im Hinblick auf die körperliche und geistige Gesundheit von
Bedeutung ist. Im Rahmen des geführten Fahrens ist dabei auch immer wieder die
Unfallprävention ein Thema, wobei insbesondere dem korrekten Einwärmen sowie
der Besprechung und Durchsetzung der FIS-Regeln (Verhalten auf der Piste) von
uns grosses Gewicht beigemessen wird.

Eine derartige Lagerwoche bietet ein ideales Lernumfeld, um das respektvolle
Zusammenleben zu pflegen bzw. zu trainieren. Für etliche Kinder ist das
Wintersportlager einer der ersten Anlässe, bei welchem sie (mehr als nur ein
Wochenende) fernab des Elternhauses übernachten. Wie der schulische Alltag
verlangt auch ein Lager die Einhaltung von verschiedenen für das Zusammenleben
unabdingbaren Regeln sowie die Inkaufnahme von gewissen Einschränkungen, was
für die Schülerinnen und Schüler nicht immer ganz einfach zu akzeptieren ist. Es ist
nicht von der Hand zu weisen, dass in einer immer mehr auf die Wünsche des
einzelnen Individuums ausgerichteten Gesellschaft die gegenseitige Toleranz, das
Rücksichtnehmen auf Bedürfnisse anderer Personen sowie das sich in einer Gruppe
einordnen für viele Kinder keine Selbstverständlichkeiten (mehr) sind. Trotz bis auf
den letzten Platz gefülltem Haus mit entsprechend engen Platzverhältnissen erlebten
wir dennoch erneut ein ausgesprochen friedliches Lager ohne nennenswerte
disziplinarische Schwierigkeiten. Bewährt hat sich dabei einmal mehr die sehr klare
Kommunikation der Regeln und Erwartungen unsererseits bereits im Vorfeld - die
Kinder (und auch deren Eltern) wussten, auf was sie sich einlassen würden. Auffällig
sowie aufwändig war bzw. ist, dass die Schülerinnen und Schüler im Vergleich zu
den früheren Jahren - vermutlich aufgrund der früheren Einschulung - tendenziell
immer jünger und daher auch unreifer werden. Es war unsererseits entsprechend
mehr Geduld und Hilfestellung nötig und wir mussten die Intensität des Programms
teilweise reduzieren, um die Kraftreserven der Kinder nicht zu überfordern.

Nicht zu vergessen ist überdies der Erlebnis- und Spasswert eines Lagers. Die
Kinder erleben einen schulischen Anlass als spannend und interessant, was ihrer
Einstellung der Schule gegenüber sicher nicht abträglich ist - gerade bei
schwächeren Schülerinnen und Schüler ein wichtiger Effekt, können sie doch für
einmal im alltäglichen Unterricht vielleicht nicht primär gefragte Qualitäten unter
Beweis stellen. Mit grosser Freude durften wir einmal mehr erleben, wie
Anfängerinnen und Anfänger auf Ski und Snowboard innerhalb einer Woche
beachtliche Fortschritte machten und am Ende des Lagers bereits in der Lage waren,
problemlos auch schwierigere Pistenpassagen selbständig zu meistern. Der Stolz
dieser Kinder war mit den Händen greifbar.

Erneut haben wir den Kindern mit Ausnahme der langen An- und Rückreise die
mitgenommenen elektronischen Geräte komplett vorenthalten. Dies hat der
Lagerstimmung in keiner Weise geschadet, im Gegenteil. Die Kinder haben sich in
ihrer Freizeit bestens selbständig beschäftigt und sich in vieler Hinsicht fantasievoll
sowie kreativ gezeigt. Einige haben den Verzicht sogar ausdrücklich positiv erwähnt.
Es zeigt sich, dass es sich lohnt, im Lager auf das Hier und Jetzt zu fokussieren. Im
Rahmen der in der Schule praktizierten Medienbildung und -prävention mag das ein
kleiner Mosaikstein sein im Hinblick auf das Erlernen eines kontrollierten,
verantwortungsbewussten Umgangs mit der allgegenwärtigen Elektronik.

Gut bewährt hat sich erneut die altersmässige Durchmischung des Leitungsteams.
Unsere Nachwuchsleiterinnen und -leiter nahmen eine „Brückenfunktion“ ein
zwischen den schon (etwas) älteren Leitern und den Kindern, was unserer Meinung
nach von allen Seiten grundsätzlich als Gewinn wahrgenommen wurde. Es hat sich
aber auch gezeigt, dass die Jugendlichen langsam in die Verantwortung
hineinwachsen und diese bzw. die im Leitungsteam zu leistende Arbeit nicht immer
auf Anhieb spüren bzw. sehen. Entsprechendes Coaching ist daher unerlässlich.
Den Einbau von jungem Nachwuchs in ein sehr bewährtes, routiniertes Leitungsteam
erachten wir aufgrund der gemachten Erfahrungen dennoch als ideale Möglichkeit,
das Team bei Bedarf zu ergänzen und zu „erfrischen“, entsprechend werden wir das
im nächsten Lager wieder so handhaben. Zum Schluss sei einmal mehr die
hervorragende Küche zu erwähnen, von welcher wir auch dieses Jahr wieder
profitieren durften und die ganz erheblich zur guten Lagerstimmung beigetragen hat.

Fürs Lagerteam bzw. die Lagerleitung
Andreas Gut, März 2023